Hinweise zum Studium der Literatur zur Begriffslogik
von Andreas Otte
Diese Liste soll helfen, einen "roten Faden" durch die Veröffentlichungen zur Löringhoffschen Begriffslogik zu ziehen. Ein absolutes Muß ist dabei natürlich v. Freytags:
Logik I. Das System der reinen Logik und ihr Verhältnis zur LogistikDieses Buch weckt Interesse an der Logik. Im Gegensatz zu manch anderen Logikwerken wirkt es (zumindest für mich) regelrecht erhellend. Es sollte aber die fünfte Auflage von 1972 sein. Die Kritik an der Klassenlogik und an der Aussagen- und Prädikatenlogik im letzten Teil des Buches sind aus heutiger Sicht (und mit Blick auf v. Petzingers Dissertation) so nicht mehr haltbar. Wahrscheinlich ist das Buch nur noch in Bibliotheken oder Antiquariaten erhältlich. Ebensolches gilt auch für v. Freytags
Logik II. Definitionstheorie und Methodologie des KalkülwechselsDieses Buch erweitert Logik I in mehrere Richtungen und ist isoliert kaum zu lesen. Logik I sollte immer zum Rückgriff bereitliegen. Wichtig ist die Einführung der Venn-Diagramme als alternative Darstellung logischer Zusammenhänge. Die Angaben zum Verhältnis zur Aussagen- und Prädikatenlogik in diesem Buch sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. V. Petzinger selbst bezeichnet
Logik im Abrißals seine Jugendsünde. Ich würde es trotzdem lesen. Das Buch ist Ergebnis der von ihm gehaltenen Logik-Tutorien und zeigt bereits recht deutlich das Ziel seiner Forschungen zur damaligen Zeit. Auch dieses Buch dürfte nicht mehr im Buchhandel erhältlich sondern nur noch in Bibliotheken oder Antiquariaten auffindbar sein. Die Dissertation von v. Petzinger ist dann aber eigentlich ein unbedingtes Muß
Das Verhältnis von Begriffs- und Urteilslogik. Eine Untersuchung verschiedener Logikkalküle mit einem Exkurs über die Antinomien und den IntuitionismusDie Lektüre ist allerdings nur etwas für Kalkülisten. Die Mühe lohnt, denn diese Arbeit zeigt das Verhältnis von Begriffs- und Urteilslogik erstmals genau auf. Die Dissertation wird sich nur in wenigen Universitätsbibliotheken finden lassen, z.B. in Bielefeld. Ebenso ist natürlich v. Petzingers
Zum Rückschluß auf verborgene Prämissenungemein wichtig, denn hier wird die Theorie des allgemeinen Rückschlusses auf verborgene Prämissen erstmals voll entfaltet. Dieser Text wurde bisher (auf Papier) nicht veröffentlicht. V. Freytags
Neues System der Logik. Symbolisch-symmetrische Rekonstruktion und operative Anwendung des aristotelischen Ansatzesist ebenfalls nur noch in Bibliotheken oder Antquariaten erhältlich. In diesem Buch spürt man den Einfluß der Arbeit v. Petzingers, aber leider nicht in dem erforderlichen Maße. Das Buch zeichnet sich durch die weitgehende Vervollständigung und Symmetrisierung, sowie durch die abgedruckten Logikprogramme aus, die die Vorläufer der Tübinger Logik sind. V. Petzingers
Begriffslogikist als kleiner Ersatz für das Studium seiner Dissertation geeignet, aber auch dieser Text ist bisher (auf Papier) nicht veröffentlicht. Ebensolches gilt auch für mein eigenes Machwerk, ein Auszug aus meiner Diplomarbeit mit dem Titel
Venn-Diagramme, Grundlagen und AnwendungenDaneben gibt es noch ein paar weitere unveröffentlichte Texte, die dieses System in der einen oder anderen Richtung weiter erforschen und ausbauen. Diese finden sich auf der Artikelseite.